Eishockey SCR-Alleingesellschafter Weisenburger schöpft neue Motivation aus Derby

Click here to get this post in PDF

  • schließen

GmbH-Chef Udo Weisenburger sieht noch viel Potenzial rund um den SC Riessersee – Dank Agentur 48 neue Kleinsponsoren gewonnen

Garmisch-Partenkirchen– Sportlich geht die Reise des SC Riessersee in der Zeit zwischen den Jahren in der DEL2 gnadenlos weiter. Im bekannten Zwei-Tages-Rhythmus. Nach dem Derbykracher und dem 8:4 in Dresden steht das Team heute schon wieder in Kassel auf dem Eis.

Ganz so schnell verarbeitet Udo Weisenburger die Geschehnisse nicht. Der Alleingesellschafter der SCR Eishockey-GmbH schwärmt noch vom Derby und der Kulisse von 6341 Zuschauern. Alle seine Erwartungen seien übertroffen worden. „Ich war im Vorfeld wirklich positiv gewesen, dass wir die 5555 schaffen. Aber so viele, das ist unglaublich.“ Es macht ihn stolz, dass mithilfe der Fans die Olympia-Halle ausverkauft war. „Das zeigt doch unser Potenzial. Ich glaube, dass wir noch viel bewegen können.“

Für Weisenburger und sein kleines Team, das nach der Demission von Ralph Bader ins kalte Wasser gesprungen ist, war die Begegnung und speziell die Kulisse „Balsam auf die Seele“. Das räumt er offen ein. Auf der Einnahmen-Seite bedeutete der Abend für den SCR einen Segen. „Hätten wir fünf solche Spiele in einer Saison, dann wären wir frei von Sorgen“, stellt Weisenburger klar. Konkrete Angaben zum Umsatz wollte er nicht machen. Nur so viel: „Wir hatten Einnahmen von sechs oder sieben normalen Spielen.“

Der GmbH-Chef denkt, dass so manchem Zuschauer nicht bewusst ist, welchen Anteil er am Gelingen des Gesamtprojekts SCR trägt. „Die Fans könnten unser größter Sponsor sein, wenn sie regelmäßiger kommen würden.“ Auch ihm ist klar, dass viele Gäste unter den Besuchern waren, die sich im Urlaub befinden oder sich diesen Derby-Klassiker als Event einfach nicht entgehen ließen. „Aber wir würden uns freuen, wenn sie öfter kommen. Wir haben jetzt auch ein Team, dass es so eine Kulisse verdient, dass vorne mitspielen kann.“

Natürlich räumt er ein, dass die Partie auch Probleme offenbart habe. Beispielsweise in der Gastronomie. „Da ist Luft nach oben.“ Doch er nimmt sein Team in Schutz. „Bis zu 3000 Zuschauer haben wir heuer schon ganz gut hinbekommen, aber das waren mehr als das Doppelte an Zuschauern. Wir haben keine Erfahrungswerte.“ Er denkt, dass auch mehr Getränkestände die Situation nur unwesentlich verbessert hätten. „Aber wir werden uns hinsetzen, das besprechen und daraus lernen, damit uns so etwas nicht wieder passiert.“

Ob in dieser Saison noch einmal 6000 Zuschauer plus X ins Stadion strömen werden – hängt vom Erfolg des SCR ab. In jedem Fall hat selbst die Polizei einen solchen Andrang lange nicht mehr erlebt. „Wir mussten schon vor Spielbeginn die Heim-Stehtribüne schließen, das hatten wir noch nie“, sagt Thomas Holzer, Chef der Polizei in Garmisch-Partenkirchen. Gemeinsam mit dem Ordnungspersonal sei es aber gelungen, allen Zuschauern den Zugang zu ermöglichen, wenn auch teilweise erst während des ersten Drittels. „Wir wussten nicht mehr, wo wir die Leute unterbringen sollen“, räumt er ein. Daher dürfe man durchaus von „ausverkauft“ sprechen, auch wenn noch Lücken im Stadion zu sehen waren. „Aber wir können die Riesserseer Fans nicht in den Tölzer Block stellen.“ Die offizielle Kapazität von 6929 hält Holzer daher eher für fiktiv. „Die Leute sind schon in Dreierreihen am Rang oben gestanden.“

Ein Bild, das Weisenburger so noch nicht erlebt hat. Das Derby nehmen seine Mitstreiter und er als neue Motivation auf dem Weg, den SCR finanziell besser aufzustellen. „Wir müssen unsere Sponsoreneinnahmen weiter aufstocken“, betont er einmal mehr. Der Geschäftsführer macht keinen Hehl daraus, dass er künftig mehr Unterstützung braucht. „Der Weisenburger ist kein Mateschitz“, sagt er mit Blick auf den Red-Bull-Milliardär aus Österreich. „Ich kann das nicht alleine machen.“ Daher ist der Geschäftsmann auch auf der Suche nach neuen Gesellschaftern.

Aber sein Team treibt auch die Akquise von Kleinsponsoren voran – mit Erfolg. In vier Wochen hat der SCR dank der Unterstützung einer Agentur 48 neue Partner für sogenanntes Mikrosponsoring gefunden. „Die Pakete gehen bei 229 Euro los.“ Kleinvieh macht schließlich auch Mist.

Source

https://www.merkur.de/sport/eishockey/sc-riessersee/eishockey-scr-alleingesellschafter-weisenburger-schoepft-neue-motivation-aus-derby-9483075.html

Leave a Reply